Really?
Das Klavier liefert den Klangkörper. Den Ton produziert ein Finger. Den Finger führt Deine Seele. Auch wenn Du gar nichts dagegen tun kannst …
Setz ein kleines Kind ans Klavier und lass es klimpern. Es wird bald Töne finden, die ihm ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.
Setz einen jener Menschen ans Klavier, über denen stets eine dunkle Wolke schwebt: Sie werden nach Moll-Akkorden suchen, nach düsterer Tonalität, nach Schwere.
Setz einen Könner ans Klavier. Er wird nach Noten suchen, auf dem Papier. Seine Finger werden sie finden, auf dem Klavier. Und trotzdem klingt eine Sonate nie zweimal gleich, wenn von jemand anderem interpretiert. Selbst wenn auf dem gleichen Klavier.
Warum? Weil das Klavier mit einem kommuniziert. Man muss ihm nur zuhören. Sich mit ihm zusammenfinden. Und sich mit ihm austauschen. Fröhlich, friedlich, kriegerisch. Dennoch: nie, nie, nie wird zweimal das gleiche dabei herauskommen.